Veranstaltungen

Weitere Bilder

Tief im Westen Europas liegt ein Landstrich, der vom Meer geprägt wird: die Bretagne. Zahllose Leuchttürme sprenkeln die Küste, endlose Sandstrände wandeln sich im Rhythmus des höchsten Tidenhubes Europas, Fischerdörfer ducken sich in tiefe Buchten und Städte wie Morlaix, Saint-Malo, Douarnenez, Brest, Roscoff und Concarneau erzählen vom Leben des Menschen an und mit der See. Vorgelagerte Inseln wie Ouessant und die Belle-Ile bilden eigene Welten, ihre Küsten sind von der Wucht der Winterstürme gezeichnet.

Die Monts d’Arrée zählen zu den ältesten Bergen der Welt, eine mythische Landschaft, die ergänzt wird durch die von gewaltigen Findlingen durchsetzten Wälder des Huelgoat. Weiter im Landesinneren schließlich, in der Brocéliande, umschließen Baumriesen Stätten der Artussage wie Merlins Grab und die Hauptstadt Rennes versucht den Spagat zwischen Fachwerk und Moderne. Verstreut über das Land künden Megalithanlagen wie Carnac oder Gavrinis und die Bildbibeln der Kalvarienberge davon, dass wir Menschen schon immer Kontakt mit dem Göttlichen suchten.

Besondere Landstriche ziehen ungewöhnliche Charaktere an und die Bretagne bildet keine Ausnahme: Joséphine hat den Weg von der Bankerkarriere in eine der größten Fischauktionshallen Frankreichs gewählt und Eric Tichy lebt, nachdem er für die Blumendekoration in Michael Jackson Videos zuständig war, heute auf einer weltabgeschiedenen Insel. Yann Mauffret wiederum renoviert Holzjachten und rettet ein uraltes Seefahrererbe, Myrdhin gilt als einer der bedeutenden Harfenisten und Druiden Frankreichs, Eric Baron hat es mit seinem Bio-Cidre bis in die Weinkeller des Élysée-Palastes geschafft, die Fischer Cédric und Luis fahren von Le Guilvinec jeden Tag hinaus auf den Atlantik, Morgane und Léo sind aus dem überdrehten Leben unserer Tage ausgestiegen und der Paludier Matthieu erntet in der Guérande das Fleur de Sel.

Jean Guillaume zaubert aus Muscheln seine filigranen „bateaux moules“, seine Muschelschiffe, das Atelier des Malers Jean-Noël Duchemin ist einem gewaltigen, umgedrehten Schiffsbug nachempfunden, Jean-Charles und seine Crew „ernten“ mit dem Amphibienboot Austern, Rodolphe wartet die bretonischen Leuchttürme und Nadine Chaminand verschreibt sich als Stickerin der Coiffe, dem traditionellen, zylindrischen Kopfschmuck im Pays Bigouden. Zusammen mit ihr erlebten wir die Fête des Brodeuses, eines der zahlreichen Feste, welche die Bretonen jedes Jahr feiern.

„Die Welt durch die ich gehe ist eine andere, als die, von der wir reden“, hat Reinhold Messner einmal geschrieben.

GR 34 heißt das Kürzel zu dem Fernwanderweg, der auf 2000 Kilometern der bretonischen Küste vom Mont Saint-Michel im Norden bis nach St. Nazaire im Süden folgt. Auf ihm waren Eli und Hartmut Krinitz mit Rucksack und Zelt entlang der kleeblattförmigen Küste der Crozon Halbinsel unterwegs und wanderten durch Heidekraut und Kiefernwälder, über Klippen und Sandstrände.

Mit einem alten Traditionssegler ging es hinaus auf die Glenan-Inseln, die wie ausgedehnte Sandbänke vor der bretonischen Südküste liegen, ein besonderes unter den vielen Segelparadiesen am französischen Atlantik. An Bord einer Penichette, eines Kajütbootes, führte sie der Weg über den 1842 eröffneten, von alten Bäumen flankierten „Canal de Nantes à Brest“ durch das bretonische Hinterland. Die historischen Kleinstädte Malestroit und Josselin säumten den Weg, Schleusenwärter*innen erzählten ihre Geschichten, abends sangen die Nachtigallen, am nächsten Morgen weckte sie das Quaken hormongetriebener Frösche und wie schon beim Wandern bekam das Leben einen langsameren Rhythmus.

Letztlich aber führen in der Bretagne alle Wege ans Meer und schließlich nach Finistère, ans Ende der Welt: dorthin, wo alles beginnt.

Hartmut Krinitz hat mehr als ein Jahr in der Bretagne verbracht und verbindet bei seiner Multivision hochklassige Fotografie, authentische Musik, Literaturauszüge, Originaltöne und fundierten Live-Kommentar zu einem eigenständigen Stil. Mit mehr als 1500 erfolgreich durchgeführten Veranstaltungen zählt er zu den gefragtesten Vortragsreferenten im deutschsprachigen Raum. Als Reisejournalist hat er sich auf Europa spezialisiert und arbeitet für renommierte Magazine, Buch- und Kalenderverlage. Hartmut Krinitz ist Mitglied der etablierten Bildagenturen laif in Köln und hémis in Paris, berufenes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photografie (DGPh) und 2. Vorsitzender der Gesellschaft für Bild und Vortrag (GBV).

Veranstaltungsdatum

Sonntag 19.01.2025 | 17 Uhr

Veranstaltungsort

Eichener Hamer

Ort auf Karte anzeigen

Preis

VVK: 1. Kat.: 13,70 € (TK: 15 €) I 2. Kat.: 11,50 € (TK: 13 €) | 3. Kat. (nur TK): 6 €
SchülerInnen & Studierende: VVK: 1. Kategorie: 11,70 € (TK: 13 €) | 2. Kategorie: 9,50 € (TK: 11 €) I 3. Kategorie: (nur TK): 4 €
Achtung: Es bestehen u.U. leichte Sichteinschränkungen auf den Sitzplätzen der 3. Kategorie.

Abo: 30,00 € (Feste Plätze für alle vier Veranstaltungen)
Abo+: 35,00 € (Feste Plätze für alle vier Veranstaltungen plus Special)

Alle Preise inkl. 10 % VVK-Gebühr & 0,50 € Systemgebühr.

Tickets